Genau hier greift die elektrische Prüfung von Computern nach DGUV Vorschrift 3 (ehem. BGV A3). Sie stellt sicher, dass alle elektrischen Geräte in Unternehmen sicher betrieben werden können – vom einzelnen Arbeitsplatzrechner bis hin zum Serverrack im Rechenzentrum.
Wo Computer und Server heute geprüft werden müssen
Computer und Server sind längst nicht mehr nur in Büros zu finden. Auch in Werkstätten, Produktionshallen oder Laboren sind sie fest in den Arbeitsalltag integriert. Desktop-PCs stehen oft an Arbeitsplätzen mit mechanischen Belastungen, Notebooks werden mobil genutzt, und Server arbeiten dauerhaft in klimatisierten Räumen.
Damit diese Systeme dauerhaft sicher laufen, ist eine regelmäßige elektrische Prüfung der Computer und Server notwendig. Sie hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen – etwa lockere Steckverbindungen, fehlerhafte Netzteile oder defekte Isolierungen – und schützt so Mensch, Maschine und Daten gleichermaßen.
Rechtliche Grundlage: Warum die elektrische Prüfung von Computern Pflicht ist
Die Verpflichtung zur regelmäßigen elektrischen Prüfung von Computern ergibt sich aus mehreren Gesetzen und Normen:
- DGUV Vorschrift 3 / 4 – diese fordert, dass alle elektrischen Anlagen und Betriebsmittel regelmäßig geprüft werden.
- VDE 0701 DIN EN 50678 sowie VDE 0702 DIN EN 50699 – diese beschreiben die Anforderungen an Prüfungen nach Instandsetzung und Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher Geräte.
- DIN VDE 0100-600 und DIN VDE 0105-100 – hier werden die Prüfungen elektrischer Anlagen im Betrieb geregelt.
Zur Prüfung gehören:
- Ortsveränderliche Geräte: Desktop-PCs, Notebooks, Monitore, Netzteile, Drucker, Dockingstationen.
- Ortsfeste Geräte: Server, Racks, USV-Anlagen, fest installierte Netzteile; definitionsentscheidend ist, ob eine externe Stromversorgung vorliegt.
- Verbindungsleitungen: Netzkabel, Steckdosenleisten und Patchpanels mit Stromversorgung.
Unternehmen sind grundsätzlich verpflichtet, diese Geräte regelmäßig durch eine befähigte Person nach TRBS 1203 prüfen zu lassen.
Prüfungsschritte: So läuft die elektrische Prüfung von Computern ab
Die elektrische Prüfung von Computern und Servern erfolgt in drei zentralen Schritten:
a) Sichtprüfung
Der erste Schritt ist die Sichtkontrolle. Dabei prüft die Fachkraft:
- Gehäuse auf Risse oder Beschädigungen
- Kabel und Stecker auf Quetschungen oder Knicke
- ob unzulässige Adapter oder Eigenbauten zum Einsatz kommen oder ob vorgeschriebene Schutzeinrichtung eigenmächtig entfernt wurden
- ob Lüftungsschlitze durch Staub verunreinigt oder blockiert sind
- Bei Servern: das Vorliegen einer sicheren Rackmontage und Erdung
b) Elektrische Messungen
Im zweiten Schritt folgen die Messungen, um die elektrische Sicherheit zu belegen:
- Schutzleiterwiderstand
- Isolationswiderstand
- Schutzleiterstrom / Berührungsstrom
- Alternativ: Differenzstrom- oder Ersatzableitstromverfahren
c) Funktionsprüfung
Hier wird getestet, ob das Gerät ordnungsgemäß arbeitet:
- Startet der Computer oder Server fehlerfrei?
- Funktionieren Lüfter und Netzteile zuverlässig?
- Werden USV-Systeme korrekt erkannt und betrieben?
- Gibt es ungewöhnliche Geräusche oder Hitzeentwicklung?
So wird sichergestellt, dass das Gerät nicht nur elektrisch sicher, sondern auch technisch betriebsbereit ist. Letztlich sorgt das auch für reguläre reibungslose Prozessabläufe, in denen die Geräte eingebettet sind.
Dokumentation: Nachweis der Prüfung
Ein wesentlicher Bestandteil jeder Prüfung nach DGUV V3, somit auch bei der elektrischen Prüfung von Computern ist die Dokumentation.
Alle Messergebnisse und Prüfbefunde werden in einem Prüfprotokoll festgehalten. Jedes geprüfte Gerät erhält eine Prüfplakette oder wird im digitalen IT-Asset-Management-System markiert.
Wichtige Inhalte:
- Prüfername, Datum und Signatur
- Messergebnisse
- Beurteilung (bestanden / nicht bestanden)
- Nächster Prüftermin gemäß Gefährdungsbeurteilung
Diese Nachweise sind im Schadensfall entscheidend – sowohl für die Arbeitssicherheit als auch für Versicherungsfragen. Das Unternehmen ist auf der sicheren Seite, hat die notwendigen Maßnahmen getroffen und kann dies hiermit belegen.
Organisation & Verantwortung im Unternehmen
Die Verantwortung für die elektrische Prüfung liegt beim Arbeitgeber.
Er ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass:
- alle elektrischen Betriebsmittel regelmäßig geprüft werden,
- die Prüfintervalle anhand einer Gefährdungsbeurteilung festgelegt sind,
- und nur befähigte Personen nach TRBS 1203 Prüfungen durchführen.
In der Praxis bedeutet das: Unternehmen müssen ihre Prüfungen planen, dokumentieren und kontrollieren – zum Beispiel im Rahmen der jährlichen DGUV-V3-Prüfung.
Beispielhafte Checkliste für die elektrische Prüfung von Computern
Zur Unterstützung der Prüfpraxis verwendet die DPS strukturierte Checklisten.
Dabei ist nicht jeder Punkt in jedem Fall erforderlich, weil es auf die konkret vorliegende Anlage und ihre Besonderheiten ankommt, aber sie helfen, kein Detail zu übersehen.
Ein beispielhafter Auszug aus der DPS-Prüfliste:
| Prüfschritt | Typische Prüfung |
| Sichtprüfung | Gehäuse intakt, Lüftungsschlitze frei, Kabel unbeschädigt |
| Elektrische Messung | Schutzleiterwiderstand ≤ 0,3 Ω, Isolationswiderstand ≥ 1 MΩ |
| Funktionsprüfung | Startvorgang, Lüfterprüfung, Stromaufnahme, Geräuschtest |
| USV / Serverkomponenten | Batterietest, Redundanzprüfung, Erdung geprüft |
| Dokumentation | Prüfprotokoll erstellt, Plakette angebracht |
Diese Checkliste zeigt, wie gründlich eine elektrische Prüfung von Computern und Servern abläuft – und dass sie weit mehr ist als ein „kurzer Funktionstest“.
Warum die elektrische Prüfung von Computern so wichtig ist
Manche Unternehmen sehen die Geräteprüfung als Formalität – bis ein Unfall oder Brand passiert und es zu Produktionsausfällen, Reparaturkosten oder – im schlimmsten Fall – Personenschäden kommt.
Die Realität zeigt: Elektrische Defekte sind eine der häufigsten Brandursachen in Betrieben.
Beispiele:
- OVH-Rechenzentrumsbrand (2021, Straßburg):
Eine fehlerhafte USV-Anlage führte zu einem Großbrand, der über 12.000 Server zerstörte (Quelle: Der Spiegel, heise.de).
→ Beispiel für mangelnde Kontrolle elektrischer Komponenten. - Global Switch Paris (2023):
Kurzschluss durch Wasserschaden im Batterieraum, Brand und Totalausfall ganzer Cloud-Zonen (Quelle: DataCenter-Insider).
→ Zeigt die Bedeutung der regelmäßigen Prüfung von Strom- und Kühlsystemen. - Gerichtsurteil OLG Oldenburg (2019, 13 U 20/17):
Haftung nach Brand durch elektrischen Defekt bestätigt – fehlende oder unzureichende Sicherheitsprüfungen waren ein zentrales Thema.
Auch in Deutschland schreibt die DGUV Vorschrift 3 vor, dass elektrische Geräte regelmäßig geprüft werden müssen.
Unternehmen, die dieser Pflicht nicht nachkommen, riskieren Stromschläge und Personenschäden, Brände durch defekte Netzteile oder Isolierungen, Datenverlust und Betriebsunterbrechungen und Versicherungskürzungen wegen fehlender Nachweise.
Wer regelmäßig prüfen lässt, vermeidet diese Risiken – und schützt Mitarbeitende wie Betrieb gleichermaßen.
Fazit: Mit der DPS sicher und gesetzeskonform prüfen
Die elektrische Prüfung von Computern und Servern ist keine bloße Formalität, sondern gelebter Arbeitsschutz.
Sie schützt Menschen, Geräte und Daten vor elektrischen Risiken – und erfüllt gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen aus DGUV und VDE.
Die Deutsche Prüfservice GmbH (DPS) bietet bundesweit professionelle Prüfungen für Computer, Server, USV-Anlagen und IT-Infrastruktur. Unsere befähigten Prüfer nach TRBS 1203 führen alle Messungen nach DGUV Vorschrift 3 durch, dokumentieren vollständig und beraten zur optimalen Prüforganisation.
So bleibt Ihre IT rechtssicher, betriebssicher und zukunftsfähig – mit der DPS als verlässlichem Partner für die elektrische Sicherheit Ihrer Computer und Server.
