Seit 2015 steht die Deutsche Prüfservice GmbH (DPS – Das Prüfunternehmen) für Qualität, Effizienz und Verlässlichkeit in der elektrischen Betriebssicherheit. Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Unternehmen von einer ambitionierten Gründungsidee zu einem bundesweit agierenden Prüfpartner entwickelt, der Maßstäbe in Qualität und Organisation setzt. Im Gespräch blickt Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Christoph U. Püttmann auf die Entstehung, die Herausforderungen und die Zukunft des Unternehmens.
„Wir wollten Elektrosicherheit neu denken“
Herr Püttmann, wie kam es zur Gründung der DPS? Wer hatte die Idee, und was war die Motivation dahinter?
Die Idee entstand aus der Erfahrung heraus, wie das Elektrosicherheits-Prüfgeschäft damals funktionierte – oder eben nicht immer optimal funktionierte. Viele Prüfprozesse waren uneinheitlich, die Qualität schwankte stark, und es fehlte an Transparenz und Verlässlichkeit für Kunden. Wir waren überzeugt, dass der Markt effizienter, strukturierter und qualitativ hochwertiger bedient werden kann.
Unsere Motivation war klar: Wir wollten Qualität und Effizienz neu denken und ein Unternehmen von Grund auf so aufbauen, wie es aus Sicht der Praxis und des Kunden am sinnvollsten ist. Statt sich an bestehenden Strukturen zu orientieren, wollten wir moderne, digitale Prozesse etablieren, die bundesweit einheitliche Standards gewährleisten.
Das Ziel war es von Anfang an, flächendeckend hochwertige Prüfleistungen anzubieten – unabhängig davon, ob es sich um ein mittelständisches Unternehmen, einen Konzern oder eine öffentliche Einrichtung handelt. Für unsere Kunden sollte Elektrosicherheit kein Pflichtprogramm, sondern ein transparenter, planbarer und nachhaltiger Prozess sein.
Ein starkes Team als Fundament
Wie verlief die Gründung konkret? Welche Schritte waren entscheidend in der Anfangsphase?
Der wichtigste Schritt war, ein starkes Gründungsteam zusammenzustellen – Menschen, die nicht nur fachlich exzellent sind, sondern unsere Vision teilen und bereit sind, sich zu 110 Prozent zu engagieren. Das Kernteam bestand aus erfahrenen Fachleuten mit technischem, juristischem und betriebswirtschaftlichem Hintergrund. Diese Kombination war entscheidend, um sowohl die fachliche Tiefe als auch die unternehmerische Stabilität von Anfang an sicherzustellen.
Wir haben in der Startphase gezielt auf persönliche Ansprache gesetzt. Viele der ersten Mitarbeitenden kamen aus unserem beruflichen Netzwerk, aus früheren Projekten oder aus dem direkten Umfeld der Elektrosicherheit. Ihre Bereitschaft, sich einem völlig neuen, damals noch kleinen Unternehmen anzuschließen, war ein starkes Signal. Schon in den ersten Monaten schlossen sich rund 15 Techniker an – allesamt mit langjähriger Erfahrung im Bereich DGUV V3-Prüfungen.
Diese Menschen haben das Fundament gelegt, auf dem wir heute stehen. Ihre Begeisterung, Eigeninitiative und Loyalität haben maßgeblich dazu beigetragen, dass DPS sich so schnell etablieren konnte.
„Wir sind mit Mut und klarer Struktur gestartet“
Gab es in dieser frühen Phase auch Rückschläge oder besondere Herausforderungen?
Oh ja, die gab es – und zwar reichlich. Wie viele junge Unternehmen standen wir am Anfang vor der klassischen Hürde: Finanzierung und Vertrauen. Klassische Förder- und Finanzierungswege standen uns nicht offen, weil wir als Neugründung keine Kennzahlen, keine Historie und keine Sicherheiten vorweisen konnten.
Doch anstatt uns davon bremsen zu lassen, haben wir entschlossen gehandelt. Innerhalb eines Abends gelang es uns, das nötige Kapital von engagierten Angel-Investoren einzuwerben – ergänzt durch privates Eigenkapital aus dem Gründerteam. Dieses Vertrauen aus dem privaten Umfeld war ein klares Signal: Die Idee trug.
Parallel unterstützte uns ein erfahrener Controller beim Aufbau einer KPI-Struktur (Key Performance Indicators), die bis heute die betriebswirtschaftliche Basis der DPS bildet. Dank dieser klaren Kennzahlen konnten wir unsere Entwicklung früh steuern und Wachstum messbar gestalten – lange bevor wir die ersten Jahresabschlüsse hatten.
Natürlich war der Start dennoch pragmatisch: Ohne Bilanz gab es keine Leasingverträge, keine Firmenwagen, keine Kreditlinien. In den ersten Monaten waren unsere Teams bundesweit mit Mietfahrzeugen unterwegs, teilweise mit provisorischer Ausstattung. Auch große Kunden verlangten zunächst mehrere geprüfte Abschlüsse, bevor sie uns listen konnten.
Trotz dieser Hürden haben wir nie gezögert. Wir wussten, dass der Markt Bedarf hat, und unser Qualitätsanspruch würde sich langfristig durchsetzen. Dieses Vertrauen in die eigene Idee hat uns getragen – und das hat sich ausgezahlt.
Ein Markt im Wandel
Wie hat sich das Prüfgeschäft in den letzten zehn Jahren verändert?
Die Grundlage der DGUV Vorschrift 3 ist im Kern gleich geblieben – sie definiert bis heute die Pflicht zur regelmäßigen Prüfung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel. Dennoch hat sich das Umfeld, in dem wir arbeiten, enorm verändert.
Einerseits gibt es eine stärkere Differenzierung der Normen, zum Beispiel durch die Aufteilung der DIN VDE 0701-0702 in zwei eigenständige Regelwerke (DIN VDE 0701 und 0702). Das schafft mehr Klarheit für Prüfer und Betreiber, aber auch höhere Anforderungen an Schulung und Qualifikation.
Andererseits erleben wir durch die Elektrifizierung der Automobilbranche und den massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur einen tiefgreifenden Wandel. Was vor zehn Jahren ein Nischenthema war, ist heute ein Milliardenmarkt. Die Prüfung von Ladesäulen, Wallboxen und Energiespeichern ist zu einem zentralen Teil der Elektrosicherheit geworden.
Dabei stoßen wir in der Praxis regelmäßig auf erhebliche Qualitätsmängel. Unsere Erfahrung zeigt, dass rund 90 Prozent der neu installierten Ladepunkte fehlerhaft ausgeführt sind – sei es durch unzureichende Erdung, falsche Schutzmaßnahmen oder mangelhafte Dokumentation. Diese Erkenntnis unterstreicht, wie wichtig es ist, dass Prüfungen nicht nur formal, sondern wirklich fachgerecht durchgeführt werden.
Deutschlandweit vernetzt – zentral gesteuert
DPS ist mittlerweile bundesweit aktiv. Denken Sie über eine Expansion ins Ausland nach?
Eine physische Expansion ins Ausland ist derzeit nicht notwendig. Wir sind heute in allen Bundesländern aktiv, mit Teams, die regional vernetzt, aber zentral gesteuert sind. Unser Hauptsitz in Erkrath bei Düsseldorf fungiert als Kompetenz- und Steuerungszentrum für alle operativen Abläufe.
Das Besondere an unserem Modell ist, dass wir mit einer bundesweit einheitlichen Struktur arbeiten – von der Terminplanung über die Prüfmethodik bis zur digitalen Dokumentation. Unsere Kunden profitieren dadurch von vergleichbaren Ergebnissen, egal ob sie in München, Hamburg oder Dresden prüfen lassen.
Darüber hinaus basieren viele europäische Elektrosicherheitsnormen auf gemeinsamen EN-Standards. Das bedeutet, dass unsere Verfahren grundsätzlich auch grenzüberschreitend anwendbar wären – ohne dass wir dafür zwingend neue Niederlassungen eröffnen müssten. Sollte sich künftig eine europäische Kooperation ergeben, sind wir dafür technisch und organisatorisch bestens vorbereitet.
Qualitätsführerschaft als Leitmotiv
Könnte DPS künftig auch andere Sicherheitsprüfungen übernehmen, oder bleibt der Fokus klar auf Elektrosicherheit gerichtet?
Unser Fokus liegt und bleibt auf der Elektrosicherheit – das ist unsere Kernkompetenz. Aber wir verstehen diesen Bereich heute deutlich breiter als noch vor zehn Jahren. Themen wie Elektrifizierung, Energieeffizienz, Ladeinfrastruktur, Smart Grids oder erneuerbare Energien sind längst Teil unseres Portfolios.
Wir sehen unsere Zukunft vor allem im Ausbau der Qualitätssicherung. Qualität bedeutet für uns nicht nur, Fehler zu finden, sondern Prozesse zu verbessern. Deshalb investieren wir kontinuierlich in Schulungen, modernste Messtechnik und digitale Prüfsysteme.
Unser Anspruch ist klar: Wir wollen Qualitätsführer in unserem Segment sein. Das bedeutet, wir messen uns nicht nur an gesetzlichen Mindestanforderungen, sondern an dem, was technisch und organisatorisch möglich ist. Denn am Ende geht es immer um Sicherheit – für Menschen, für Anlagen und für den reibungslosen Betrieb unserer Kunden.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Püttmann.
Christoph U. Püttmann: Ich danke Ihnen. Es ist schön zu sehen, wie aus einer Idee ein Unternehmen geworden ist, das jeden Tag einen Beitrag zur Sicherheit in Deutschland leistet.
Unternehmensprofil – Deutsche Prüfservice GmbH (DPS)
Rechtsform: GmbH
Gründung: 2015
Sitz: Erkrath
Leitung: Christoph U. Püttmann
Branche: Elektrische Betriebssicherheit
Tätigkeit: Bundesweite Prüfungen elektrischer Anlagen, Betriebsmittel und Ladeinfrastruktur nach DGUV Vorschrift 3
Leitbild: Qualität, Sicherheit und Effizienz – geprüft, dokumentiert und garantiert.